Donnerstag, 12. Juni 2025

[Rezension] Angst - Margaret Yorke

 


Titel: Angst

Autor:  Margaret Yorke

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 1994

Seitenzahl: 158
Cover: © Scherz
Begonnen: 10.05.2025
Beendet: 13.05.2025


Eine normale Kleinstadt, in der es jede Menge Geheimnisse gibt, wird Schauplatz eines Einbruchs, der mit einem brutalen Mord endet. Eigentlich ist klar, dass der Dieb selbst der Mörder ist, doch da ist auch noch Norman, dem seine Frau schon lange zur Last wurde ...

"Angst" wechselt pausenlos zwischen verschiedenen Bewohnern des Ortes hin und her. Obwohl ich unterschiedliche Perspektiven in Büchern liebe, war es mir hier ein wenig zu viel. Gerade am Anfang war ich ein wenig überfordert.

Die Autorin beschreibt das Leben in dem Städtchen, in dem es natürlich jede Menge Geheimnisse und viel Gerede gibt. Dabei geht es nicht nur um den Besitzer des Eisenwarenladens Norman, der eine Affäre hat und mit seiner kranken Frau schon lange überfordert ist, sondern auch um eine Mutter, die ihr Kind vernachlässigt und einen kleinen Jungen, der endlich mutiger werden will.

Der Hauptstrang konzentriert sich dabei natürlich auf den Raubmord. Der Täter ist dem Leser bekannt, was dafür sorgt, dass es kaum Spannung und auch so gut wie keine Überraschungen gibt. Im Grunde geht es nach dem Mord nur um das Verhalten der anderen Bewohner, um das Gerede und das Verteilen von Schuld. Mir war das zu wenig, zumal der Titel "Angst" meiner Meinung nach auch nicht wirklich passen will. Angst hat in dem Städtchen höchstens der kleine Jamie vor den Hunden auf seinem Schulweg ...

Ein guter Einblick in eine typische Kleinstadt, in der es Geheimnisse und jede Menge Gerede gibt. Spannung fehlt diesem kurzen Roman leider aber, genau wie eine größere Überraschung in der Handlung ...

Ich vergebe 3 von 5.

Dienstag, 10. Juni 2025

[Rezension] Ehrenwort - Ingrid Noll

 


Titel: Ehrenwort

Autor:  Ingrid Noll

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2010

Seitenzahl: 336
Cover: © Diogenes
Begonnen: 09.05.2025
Beendet: 12.05.2025


Max kümmert sich schon eine Weile um seinen Großvater Willy, denn das Geld, das er von ihm bekommt, kann er gut gebrauchen. Doch dann stürzt der 90-Jährige und kommt zu Max und seinen Eltern, um im Kreise der Familie zu sterben. Doch Max ist anscheinend der geborene Altenpfleger, denn Willy blüht förmlich auf, entkommt dem ein oder anderen Mordversuch und sorgt für ganz schön viel Chaos ...

Nun bin ich schon seit Jahren großer Fan von Ingrid Noll und ihrem sehr makaberen und tiefschwarzen Humor. Auch "Ehrenwort" hat mich durch die Charaktere wieder zum Schmunzeln gebracht. Gelungen ist besonders Willy, der hier mit der Hilfe seines Enkels förmlich auflebt und weiterhin seine lateinischen Weisheiten zum Besten geben kann. Im Haus, in dem plötzlich drei Generationen zusammenleben müssen, gibt es zahlreiche Probleme. Max verliebt sich in eine Pflegerin, Mutter Petra hat einen Liebhaber und Vater Harald will den alten Willy am liebsten direkt unter die Erde bringen.

Noll greift hier mal wieder auf ihre bekannten Themen zurück und auch eine Leiche lässt nicht lange auf sich warten. Ich fand "Ehrenwort" absolut unterhaltsam und angenehm makaber, muss aber auch ehrlicherweise zugeben, dass ich langsam an einem Punkt komme, an dem ich bemerkte, dass ihre Bücher immer nach dem selben Muster aufgebaut sind. Dadurch gehen manche Überraschungseffekte ein wenig verloren und für mich verlor sich auch der Humor zum Ende hin etwas. Gerade mit der typischen Leiche, die beiseite geschafft werden muss, habe ich ab einer bestimmten Seitenanzahl schon fest gerechnet und dann kam sie auch tatsächlich.

Lesenswert fand ich aber auch dieses Buch, allerdings werde ich nun wohl erst mal eine kleine Noll-Pause brauchen, um irgendwann wieder zu ihren Büchern zurückfinden und auch wieder von ihr überrascht werden zu können!


"Ehrenwort" ist ein typischer Noll-Krimi. Makaber, mit viel schwarzem Humor gewürzt und absolut unterhaltsam, dennoch fällt mir langsam auf, dass sie immer wieder dem gleichen Muster folgt ...

Ich vergebe 4 von 5

Sonntag, 8. Juni 2025

[Rezension] Das Echo der Schuld - Charlotte Link

 


 Titel: Das Echo der Schuld

Autor:  Charlotte Link

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2009

Seitenzahl: 544
Cover: © Goldmann
Begonnen: 08.05.2025
Beendet: 10.05.2025


Die beiden Aussteiger Livia und Nathan machen gerade eine Weltumseglung, als ihr Boot gerammt wird und sinkt. Virginia, bei der Livia gerade gearbeitet hat, bietet den beiden an, in ihrem Ferienhaus unterzukommen. Doch die Nähe zu Nathan weckt etwas in Virginia und plötzlich steht ihre Welt auf dem Kopf. Zeitgleich verschwinden im Ort immer wieder Kinder, die zuvor von einem Mann angesprochen wurden. Auch Virginia hat eine kleine Tochter ...

Nachdem mir "Am Ende des Schweigens" so gut gefallen hat, musste ich einfach ein weiteres Werk von Charlotte Link lesen. Vor ein paar Jahren konnte ich mit einigen Romanen von ihr ja nichts anfangen, vermutlich weil ich eher ihre schwächeren Werke erwischt hatte. "Das Echo der Schuld" hat mich aber von der ersten Seite gepackt.

Spannend fand ich die verschiedenen Stränge und auch die unterschiedlichen Charaktere. Zum einen ist da Virginia, die unzufrieden mit ihrer Ehe ist und durch den Aussteiger Nathan plötzlich von einem ganz neuen Gefühl durchströmt wird. Zum ersten Mal seit langem fühlt sie sich wieder lebendig. Andere Stränge erzählen von den Kindern, die von einem sehr charmanten Mann angesprochen werden. Diese Abschnitte gingen bei mir echt unter die Haut.

Alle Männer wirken hier irgendwann verdächtig und die Spannung war für mich kaum auszuhalten. Für mich war dies nun der zweite Roman von Charlotte Link, der mich vollkommen überzeugen konnte. Ich will jetzt auf jeden Fall mehr!


Mich hat dieser Roman über Schuld und einen unheimlichen Kindermörder von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten. 

Ich vergebe 5 von 5.

Freitag, 6. Juni 2025

[Rezension] Ein Mord wird angekündigt - Agatha Christie

 


Titel: Ein Mord wird angekündigt

Autor:  Agatha Christie

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 1962

Seitenzahl: 171
Cover: © Weltbild
Begonnen: 06.05.2025
Beendet: 08.05.2025


In der Gazette, einer beliebten Tageszeitung im kleinen Dorf Chipping Cleghorn, wird ein Mord angekündigt, zu dem Freunde und Bekannte herzlich nach Little Paddocks eingeladen sind. Alle sind sich einig, dass es sich nur um einen Scherz oder den Beginn eines "Mörderspiels" handeln kann. Doch dann gehen zu der besagten Zeit in dem Haus die Lichter aus und ein Mann stirbt ...

Die Ausgangslage dieses Krimis könnte kaum spannender sein. Wir erleben mit, wie verschiedene Leute die Anzeige in der Gazette entdecken und schließlich pünktlich zur angekündigten Zeit im Haus von Letitia Blacklock auftauchen. Dann geschieht auch schon der Mord, der erst einmal wie ein Unfall oder Selbstmord aussieht, denn der Tote höchstpersönlich hat die Anzeige aufgegeben ...

Wie von Agatha Christie und ihren Krimis nicht anders gewohnt, ist so gut wie jeder verdächtig und es kommt auch ein Erbe vor, das auf die Hausherrin wartet. Könnte das der Grund für den angekündigten Mord sein? Mich hat dieser Krimi von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die falschen Fährten sind wie immer gelungen und ich habe mich so sehr auf eine Person als Täter versteift, dass ich die ganzen Hinweise gar nicht bemerkt habe. Daher war auch das Ende eine große Überraschung für mich! Ein gelungener Krimi!



Ein Mord, der in der Tageszeitung angekündigt wird, sorgt hier für Spannung und viele Verdächtige! Ein gelungener Krimi mit einer überraschenden Auflösung!

Ich vergebe 5 von 5.

Mittwoch, 4. Juni 2025

[Rezension] Insel der Unsterblichkeit - Michael Dibdin

 


Titel: Insel der Unsterblichkeit

Autor:  Michael Dibdin

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 1998

Seitenzahl: 410
Cover: © Goldmann
Begonnen: 02.05.2025
Beendet: 07.05.2025


Der kleine Jamie spielt mit seinen Bruder und einem Nachbarsjungen Verstecken und kriecht in den Heizkessel. Plötzlich sind fremde Männer im Haus und als Jamie aus seinem Versteck kriecht findet er fast seine ganze Familie ermordet im Haus auf. Dies ist erst der Anfang einer Strecke von seltsamen Mordfällen. Auch Phil findet sich in einem wahren Albtraum wieder, als sein Sohn spurlos von einer Geburtstagsfeier verschwindet. Ehe Phil sich versieht, hat er wieder Kontakt zu seinem alten Freund Sam und findet sich auf einer abgelegenen Insel wieder, auf der alles plötzlich Sinn ergibt ...

Es hat mich überrascht, wie brutal dieses Buch schon auf den ersten Seiten ist. Hier erleben wir direkt den ersten Mord. Im Anschluss erzählt ein anderer Strang von Phil und seinen früheren Freunden, zu denen er heute keinen Kontakt mehr hat. Phil führt nun nämlich ein sehr angepasstes Leben mit Frau und Kind in einem Reihenhaus. Mit seinen früheren Idealen hat er gebrochen, doch als sein Sohn verschwindet, versucht er Antworten bei seinem ehemaligen Freund Sam zu finden.

Lange bleibt die Geschichte sehr geheimnisvoll und schockt den Leser mit weiteren sehr brutalen Morden. Ich flog förmlich durch die Seiten, weil ich unbedingt wissen wollte, was es mit der Insel auf sich hat und wie genau die Stränge zueinanderfinden werden. Ab der Hälfte lässt die Spannung allerdings etwas nach, denn hier fügt sich für den Leser bereits alles zusammen. Die Ermittlungen laufen aber dennoch weiter, was der Geschichte einen gehörigen Dämpfer verpasst. 

Interessant fand ich die Insel, auch wenn die Idee hier nicht neu ist. Der Showdown war mir eine Nummer zu groß, da mich auch die Ermittlungsarbeit nicht so recht packen konnte. Dennoch gefiel mir der Sog und die unerwartete brutale Seite dieses Romans.


Sehr brutal und geheimnisvoll beschreibt der Autor eine Mordserie, die schließlich zu einer abgelegenen Insel führt. Der Anfang des Buches ist allerdings deutlich stärker als das Ende!

Ich vergebe 4 von 5

Montag, 2. Juni 2025

[Rezension] Barins Dreieck - Håkan Nesser


 Titel: Barins Dreieck

Autor:  Håkan Nesser

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2003

Seitenzahl: 506
Cover: © btb
Begonnen: 30.04.2025
Beendet: 06.05.2025


Håkan Nesser erzählt in diesen Buch von drei Männern, die alle in einem Wahn gefangen sind. Da ist zum einen der Übersetzer David Moerk, der seine gerade das letzte, sehr mysteriöse Buch eines großen Schriftstellers übersetzt und sich gleichzeitig auf die Suche nach seiner vermissten Frau begibt. Dann ist da der Therapeut Leon, der genauso aussieht wie Walther und sich deswegen eine Praxis und berufliche Identität mit ihm teilt. Zu ihm kommt eine Frau, die anscheinend einen Mord begehen wird. Zu guter letzt wird noch vom Studienrat Jakob Daniel Marr erzählt, der sich selbst plötzlich vor seinen Studenten stehen sieht und damit seine eigene Identität zu verlieren scheint.

"Barins Dreieck" ist keine leichte Kost. Mir gefallen die Ermittlerkrimis von Håkan Nesser ja leider gar nicht, dafür finde ich seinen tiefgründigen Romane und Krimis aber wirklich sehr fesselnd. Dieses Buch lässt mich aber etwas zwiegespalten zurück. Gerade David Moerks Geschichte, die mit fast 200 Seiten den größten Teil einnimmt, hat mich beinahe verloren. Der vorhandene Tiefgang wird nämlich durch zähe Abschnitte oftmals geschwächt.

Die Story von Leon fand ich allerdings sehr gelungen und interessant. Er schlüpft bewusst in eine andere Rolle und überträgt dadurch auch eine gewisse Schuld auf die eigenen Schultern. Etwas bizarr wirkt zum Schluss Jakob Daniel Marr, der sich selbst anfängt zu hassen, als er sich von außen betrachtet. Es geht in diesem Roman, der im Grunde aber drei Geschichten erzählt, um philosophische Themen und das Betrachten der eigenen Identität mitsamt aller Fehler. Auch die Frage, wie mit der Schuld umzugehen ist, wird immer wieder aufgeworfen.

Ich habe gesehen, dass viele Leser diesen Roman schrecklich fanden und ich glaube, dass dies wohl daran liegt, dass der Autor versucht, eine Tiefe zu erreichen, die ihm manchmal entgleitet. Ich fühlte mich beim Lesen immer wieder an Paul Auster erinnert, der ja ein Meister solch wirrer Verbindungen ist, die man selbst herausfinden muss. Ich fand hier bei diesem Roman keine echte Verbindung zwischen den Geschichten, obwohl ich mir Zeit beim Lesen gelassen habe. Schlecht fand ich das Buch aber dennoch nicht, denn es regt definitiv zum Mit- und auch Nachdenken an!



"Barins Dreieck" ist ein komplexer Roman über drei Männer und drei Morde, der viele Fragen aufwirft und zum Mitdenken animiert, durch die vielen philosophischen Themen aber teilweise auch erschlagend wirken kann ...

Ich vergebe 4 von 5

Freitag, 30. Mai 2025

[Rezension] Angstspiel - Birgit Schlieper

 


Titel: Angstspiel

Autor:  Birgit Schlieper

Genre: Jugendbuch, Jugendthriller

Erscheinungsjahr: 2010

Seitenzahl: 336
Cover: © cbt
Begonnen: 29.04.2025
Beendet: 02.05.2025


Linda fühlt sich seit einiger Zeit verfolgt und ist sich sicher, dass ihre Internetbekanntschaft namens "Kaktus" dahintersteckt. Ihre Angst wird immer größter je näher ihr Verfolger ihr kommt und je mehr Gemeinheiten er sich einfallen lässt ...

"Angstspiel" hat mich von der ersten Seite an gepackt. Es geht um einen geheimnisvollen Stalker, der immer tiefer in Lindas Leben eindringt und es bald so sehr beeinflusst, dass sie nicht mehr weiß, wem sie vertrauen soll. Linda Angst wird sehr authentisch dargestellt. Ich habe beim Lesen ihre Verzweiflung am eigenem Leib spüren können.

Verdächtigt wirkt irgendwann jeder. Angefangen mit Lindas Zwillingsschwester Louise bis zu ihrem Schulfreund Merlin und ihrer besten Freundin Julchen. Das Buch besitzt einen sehr hohen Spannungsbogen und wird echt nie langweilig, weil Linda mit immer neuen Angriffen umgehen muss. Natürlich geht es hier auch im die Gefahren im Internet, die wirklich sehr authentisch geschildert werden. Für mich war "Angstspiel" von der ersten bis zur letzten Seite ein gelungener Jugendthriller mit einigen Wendungen und einer gelungenen Auflösung!


Ein spannender Jugendthriller über einen Internetstalker und ein Mädchen, das von der eigenen Angst förmlich überrollt wird! Absolut gelungen!

Ich vergebe 5 von 5.

Mittwoch, 28. Mai 2025

[Rezension] Dunkel - Ragnar Jónasson

 


 Titel: Dunkel

Autor:  Ragnar Jónasson

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 384
Cover: © btb
Begonnen: 28.04.2025
Beendet: 30.04.2025


Hulda Hermannsdóttir ist Kommissarin aus Leidenschaft, steht nun jedoch kurz vor dem Ruhestand. Ihr Chef bittet sie, bereits vorzeitig zu gehen, um Platz für einen jüngeren Kollegen zu machen, doch Hulda will noch einen letzten Fall lösen. Ein Fall rund um eine junge Frau, die offensichtlich keinen Selbstmord begangen hat ...

"Dunkel" von Ragnar Jónasson besitzt kurze Kapitel und mit der kurz vor dem Ruhestand stehenden Hulda eine vielschichtige Protagonistin. Auch Island als Schauplatz gefiel mir ausgesprochen gut, doch leider dient dieser erste Band der Reihe in erster Linie dazu, um Hulda einzuführen. Der Fall rund um die junge, getötete Asylbewerberin wird dadurch schnell zur Nebensache und geht im Grunde vollständig unter.

Hulda, die eine sehr düstere Seite besitzt und einige Abgründe in sich trägt, belebt dieses Buch, kann jedoch von den Schwächen nicht so recht ablenken. "Dunkel" war für mich meilenweit davon entfernt ein Thriller oder gar ein Krimi zu sein und besitzt - sieht man vom Showdown ab - im Grunde so gut wie keinen Spannungsbogen. Hulda befragt Leute, wird mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert und läuft dann geradewegs in eine Falle, die zumindest am Ende noch für einen kleinen starken Moment sorgt. Die Auflösung hat mich aber genauso wenig wie der Fall selbst überzeugt.

Bei "Dunkel" handelt sich wohl um einen typischen ersten Band einer Ermittlerreihe, bei dem erst einmal die Protagonistin eingeführt werden soll und noch jede Menge Luft nach oben ist. Weiter verfolgen werde ich die Reihe, die später Huldas gesamten Lebensweg erzählen wird, aber nicht. Dafür fehlte es mir einfach zu sehr an Spannung ...


"Dunkel" war für mich eher ein durchschnittlicher und sehr spannungsarmer Roman, bei dem die Stärke in der Einführung einer interessanten und vielschichtigen Ermittlerin liegt. Der Fall allerdings wird komplett zur Nebensache ..

Ich vergebe 3 von 5.

Montag, 26. Mai 2025

[Rezension] Das Tal der Wölfe - Laura Gallego García

 


Titel: Das Tal der Wölfe

Autor:  Laura Gallego García

Genre: Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 272
Cover: © dtv
Begonnen: 26.04.2025
Beendet: 29.04.2025


Dana weiß, dass sie anders ist als ihre Geschwister oder die anderen Kinder im Ort. Sie ist in sich gekehrt und ihr einziger Freund ist Kai - ein Junge, den niemand außer ihr sehen kann. Eines Tages kommt ein Fremder zu ihr und bietet ihr eine Ausbildung in den Künsten der Magie an. Mit ihm reist Dana zu einem Turm im Tal der Wölfe, wo ein großes Abenteuer auf sie wartet ...

"Das Tal der Wölfe" beschreibt erst einmal die sehr berührende Freundschaft zwischen Dana und Kai. Die beiden wachsen praktisch zusammen auf, doch da niemand sonst Kai sehen kann, wird Dana von allen anderen für verrückt gehalten. Als Dana dann zu dem Magier kommt und eine Ausbildung startet, findet sie endlich zu sich, merkt aber zeitgleich, wie sich die Freundschaft zu Kai in etwas anderes verwandelt.

Bei diesem sehr fantasievollen und originellen Jugendbuch stimmt einfach alles. Mit der Protagonistin konnte ich mich schon nach wenigen Seiten identifizieren und die Story rund um die Magie ist sehr kreativ. Spannend ist zudem das Abenteuer, das Dana im Tal der Wölfe erlebt und in dem ein Elf, eine Zwergin und ein Einhorn für viele unvergessliche Momente sorgen. Für mich war "Das Tal der Wölfe" auf jeden Fall so ein echter kleiner Buchschatz, der mir zufällig in einem öffentlichen Bücherschrank in die Hände fiel. Genau das liebe ich so sehr daran, solche älteren und unbekannteren Werke zu entdecken!



Ein origineller und sehr fantasievollen Jugendroman über Magie, Freundschaft und Liebe. 

Ich vergebe 5 von 5.

Sonntag, 25. Mai 2025

[Rezension] Liebe, Schmerz und das ganze verdammte Zeug - Vier Geschichten - Doris Dörrie


Titel: 
Liebe, Schmerz und das ganze verdammte Zeug - Vier Geschichten

Autor:  Doris Dörrie

Genre: Kurzgeschichten

Erscheinungsjahr: 1989

Seitenzahl: 176
Cover: © Diogenes
Begonnen: 25.04.2025
Beendet: 28.04.2025


In vier sehr intensiven Geschichten geht es um "Liebe, Schmerz und das ganze verdammte Zeug". Die erste Story namens "Mitten ins Herz" beschäftigt sich mit Anna, die von einem Mann ein einmaliges Angebot bekommt, dann aber nicht damit umgehen kann, bald ausgetauscht zu werden. In "Männer" geht es um Justus, der zwar selbst erfahren hat, aber plötzlich von Eifersucht zerfressen wird, als seine Frau sich ebenfalls einen Liebhaber zulegt.

Meine liebsten Geschichte und diesem Buch war definitiv "Geld", denn hier wirft die Autorin einen einmaligen Blick in eine typische deutsche Spießerfamilie, die vom Alltag und den Schulden, die sie für das Eigenheim getätigt haben, zerfressen wird. In einer Kurzschlussreaktion begeht Carmen einen Banküberfall und damit beginnt ein Abenteuer, dass sie allerdings zurück in den grauen Alltag führt. Geld macht eben letztendlich nicht glücklich.

In "Paradies" geht es um Jakob, der sich in die alte Kinderfreundin seiner Partnerin verliebt. Lotte ist geheimnisvoll und unergründlich und Jakob ist bald krank vor Liebe. Mit diesen vier Geschichten hat mich Doris Dörrie, die ich tatsächlich viel zu spät für mich entdeckt habe, absolut in den Bann gezogen. Mir gefiel der Tiefgang, ihr glasklarer Blick auf all die Fehler unserer Gesellschaft und auch der schwarze Humor, der die Melancholie erträglicher macht. Doris Dörrie hat hier vier unfassbar starke und eindringliche Geschichten verfasst, die mich gepackt und auch nach dem Lesen nicht mehr losgelassen haben. Für mich war dieses Buch ein echtes Highlight und ich bin schon jetzt auf noch mehr Bücher von ihr gespannt!



Vier sehr unterschiedliche und sehr intensive Geschichten über die Liebe, den Schmerz und andere Gefühle, die sich nicht so leicht in Worte fassen lassen. Ein Highlight!

Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.

Freitag, 23. Mai 2025

[Rezension] Mein Tag ist deine Nacht - Melanie Rose

 


Titel: Mein Tag ist deine Nacht

Autor:  Melanie Rose

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2010

Seitenzahl: 400
Cover: © Knaur TB

Begonnen: 20.04.2025
Beendet: 24.04.2025


Jessica wird, gerade als sie dem Mann ihrer Träume begegnet, von einem Blitz getroffen. Als sie im Krankenhaus aufwacht, steckt sie plötzlich in einem anderen Körper. Dem Körper einer Mutter und Ehefrau, die in ihrer Familie schon lange unglücklich zu sein scheint. Immer wenn Jessica nun einschläft, wechselt sie zwischen ihrem eigenem und dem Körper von Lauren ...

Ich habe nun schon einige Bücher mit dem Körpertausch-Thema gelesen. Mir gefällt die Idee, dass die Seele eines Menschen sich in einem anderen Körper einnisten kann. Das Besondere an diesem Roman ist, dass Jessica in den Körper einer Fremden gerät, die zeitgleich vom Blitz getroffen wurde und die dabei anscheinend gestorben ist. Lauren ist also fort und Jessica wird in ihre Familie katapultiert. In dieser Familie gibt es einige Probleme, die Jessica nun zu lösen versucht.

"Mein Tag ist deine Nacht" ist eine sehr kreative Geschichte. Mir gefiel, dass es anscheinend, dass Jessica anscheinend aus einem speziellen Grund in Laurens Körper gesteckt wird. Schön war so zum Beispiel die Geschichte rund um die Kinder, die ihre Mutter nun ganz anders erleben und regelrecht aufblühen. Die Ehe mit Grant scheint jedoch schon lange in eine Sackgasse geraten zu sein.

Das einzige, dass mir bei diesem Buch nicht gefiel war die fehlende Tiefe und Jessicas Liebesgeschichte, die mir zu schnell ablief und mich nicht so recht berühren konnte. Dennoch habe ich diesen Roman aber gerne gelesen und auch wenn das Ende etwas konstruiert wirkt, passt hier irgendwie alles zusammen.


Ein Roman mit einer interessanten und sehr kreativen Idee. Unterhaltsam, auch wenn der Tiefgang leider fehlt.

Ich vergebe 4 von 5