Titel: Barins Dreieck
Autor: Håkan Nesser
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2003
Seitenzahl: 506
Cover: © btb
Begonnen: 30.04.2025
Beendet: 06.05.2025
Håkan Nesser erzählt in diesen Buch von drei Männern, die alle in einem Wahn gefangen sind. Da ist zum einen der Übersetzer David Moerk, der seine gerade das letzte, sehr mysteriöse Buch eines großen Schriftstellers übersetzt und sich gleichzeitig auf die Suche nach seiner vermissten Frau begibt. Dann ist da der Therapeut Leon, der genauso aussieht wie Walther und sich deswegen eine Praxis und berufliche Identität mit ihm teilt. Zu ihm kommt eine Frau, die anscheinend einen Mord begehen wird. Zu guter letzt wird noch vom Studienrat Jakob Daniel Marr erzählt, der sich selbst plötzlich vor seinen Studenten stehen sieht und damit seine eigene Identität zu verlieren scheint.
"Barins Dreieck" ist keine leichte Kost. Mir gefallen die Ermittlerkrimis von Håkan Nesser ja leider gar nicht, dafür finde ich seinen tiefgründigen Romane und Krimis aber wirklich sehr fesselnd. Dieses Buch lässt mich aber etwas zwiegespalten zurück. Gerade David Moerks Geschichte, die mit fast 200 Seiten den größten Teil einnimmt, hat mich beinahe verloren. Der vorhandene Tiefgang wird nämlich durch zähe Abschnitte oftmals geschwächt.
Die Story von Leon fand ich allerdings sehr gelungen und interessant. Er schlüpft bewusst in eine andere Rolle und überträgt dadurch auch eine gewisse Schuld auf die eigenen Schultern. Etwas bizarr wirkt zum Schluss Jakob Daniel Marr, der sich selbst anfängt zu hassen, als er sich von außen betrachtet. Es geht in diesem Roman, der im Grunde aber drei Geschichten erzählt, um philosophische Themen und das Betrachten der eigenen Identität mitsamt aller Fehler. Auch die Frage, wie mit der Schuld umzugehen ist, wird immer wieder aufgeworfen.
Ich habe gesehen, dass viele Leser diesen Roman schrecklich fanden und ich glaube, dass dies wohl daran liegt, dass der Autor versucht, eine Tiefe zu erreichen, die ihm manchmal entgleitet. Ich fühlte mich beim Lesen immer wieder an Paul Auster erinnert, der ja ein Meister solch wirrer Verbindungen ist, die man selbst herausfinden muss. Ich fand hier bei diesem Roman keine echte Verbindung zwischen den Geschichten, obwohl ich mir Zeit beim Lesen gelassen habe. Schlecht fand ich das Buch aber dennoch nicht, denn es regt definitiv zum Mit- und auch Nachdenken an!
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